Ein Saisonrückblick der Fräulein P.-Crew.
Schon bei unserem Crewtreffen im Winter mussten wir feststellen, dass das Regattaprogramm für Fräulein P. im Jahr 2023 überschaubar sein wird. Sowohl die Norwegische Meisterschaft in Stavanger als auch die Schwedische Meisterschaft, an der wir in den letzten drei Jahren teilgenommen haben und die dieses Jahr in Stockholm ausgetragen wurde, liegen einfach zu weit entfernt. Somit bleibt für uns neben den immer beliebten Mittwochsregatten die Dänische Meisterschaft in Kerteminde und der Deutsche Expressen Pokal, der dieses Jahr wieder im FSC während der Fördewoche ausgesegelt werden sollte.
Zusätzlich zu den vorgenannten Regatten haben wir uns wieder mit unseren dänischen Albin Express Trainingspartnern aus Svendborg im April verabredet. Das Team der EXPLORER um Søren Jul besuchte uns schon im Jahr zuvor, für ein intensives Trainingswochenende.
Als unsere dänischen Freunde in diesem Jahr in Glücksburg eintreffen, scheint die Sonne, der Wind weht, es ist außergewöhnlich warm für Ende April und so sollte es das gesamte Wochenende bleiben. Wir nutzen die Tage zum Trimmen, Vergleichen, Analysieren und Optimieren. Wie schon bei dem letztjährigen Trainingswochenende tauschen wir alle Daten und Erkenntnisse aus, es gibt keine Geheimnisse und davon profitieren beide Teams, was sich bei der Dänischen Meisterschaft in Kerteminde zeigen wird.
Noch deutlicher als bei den Dänischen Meisterschaften der beiden Vorjahre entwickelt sich die diesjährige DM zum Zweikampf zwischen dem Team der Explorer und uns. Alle sieben Läufe werden entweder von Explorer oder von Fräulein P. gewonnen. Wenn wir einen Lauf gewinnen, geht Explorer meistens als zweites Schiff über die Linie. Nach sieben spannenden Rennen haben wir mit fünf gewonnenen Wettfahrten und einem dritten Platz in der Wertung, die Dänische Meisterschaft 2023 gewonnen. Unsere Trainingsfreunde aus Svendborg werden in der Gesamtwertung zweiter und dürfen als bester dänischer Teilnehmer den Titel Dänischer Meister tragen.
Nach dem Erfolg in Kertemide sind wir hochmotiviert und freuen uns auf den Deutschen Expressen Pokal im FSC. Eine kleine zusätzliche Motivation schöpfen wir aus folgendem: In den letzten drei Jahren konnten wir jeweils einen schönen silbernen Longdrink-Becher von Robbe & Berking gewinnen. Wenn wir noch einen vierten Becher gewinnen könnten, hätten wir für jedes Crewmitglied einen. Wir träumen ein bisschen davon, am Sonntag nach den Wettfahrten kurz vor dem Sonnenuntergang auf der Brücke zu sitzen und einen eiskalten Gin Tonic aus den Trophäen zu trinken.
Das Wochenende, an dem der Deutsche Expressen Pokal stattfinden soll, verspricht hochsommerliche Temperaturen, die sehr willkommen sind. Weniger willkommen ist der hochsommerliche Wind, oder besser gesagt, die weitestgehende Abwesenheit des Windes. Am Sonnabend müssen wir zunächst mehr als zwei Stunden warten, bis eine leichte Brise einsetzt, die eine Regatta überhaupt erst zulässt. Die Wettfahrtleitung schafft es aber, das kurze Windfenster am Nachmittag optimal auszunutzen und kann drei Wettfahrten für die X79 und Albin Express ins Ziel bringen. Danach glänzt der Wind wieder mit Abwesenheit, so dass wir im Schlepp einer Yacht in den Hafen einlaufen. Mit zwei ersten und einem zweiten Platz haben wir uns an diesem Sonnabend eine optimale Ausgangsposition für den zweiten Regattatag am Sonntag verschafft, an dem noch drei Regatten auf dem Programm stehen. Die Windverhältnisse sind an diesem Sonntag noch herausfordernder als am Vortag. Der Wind schwankt in der Stärke zwischen 0 und 6 Knoten, die Windrichtung ist genauso instabil wie die Stärke. In drei nervenaufreibenden Wettfahren können wir die Plätze 6, 1, und 2 belegen und gewinnen den Deutschen Expressen Pokal. Damit scheint dem Gin-Tonic am Abend auf der Brücke nichts mehr im Wege zu stehen. Auf der Preisverleihung werden wir gebührend gefeiert und erhalten auch einen sehr schönen Preis, aber leider keinen Longdrink-Becher. Wir freuen uns trotzdem über den Erfolg, das Wetter und den Verlauf der gesamten Saison. Zuhause angekommen stelle ich den gewonnen Preis zu den anderen Trophäen und stelle fest, dass wir in den Vorjahren nicht drei, sondern doch schon vier Longdrink Becher gewonnen haben. Kurz vor dem Sonnenuntergang treffen wir uns noch einmal im FSC und verwirklichen unseren kleinen Traum mit den frisch polierten Kelchen.
Damit beenden wir gemeinsam unsere in diesem Jahr etwas spärliche aber erfolgreiche Regattasaison an einem wunderbaren Abend im Flensburger Segel Club.
Die Crew von Fräulein P.
Jörg Rüterhenke, Jan Günther, Jens Lücke, Jan Brink
Anmerkung der Klassenvereinigung: Wie habt ihr eure Saison verbracht? Berichtet von euren Touren, Regatten, Bau- und Crewerlebnissen gerne mit Texten, Fotos und Videos. Meldet euch einfach per Mail an albin-express.de