Regatta – Ronja auf der dänischen Expressen Meisterschaft 2022 in Aarhus

Holger Rövensthal war mit seiner Albin Express “Ronja” bei den dänischen Meisterschaften in Aarhus. Seine Crew war auch dabei und hat sich zur Aufgabe gemacht darüber zu berichten. Neben uns traten mit Fräulein P. und Phoenix zwei weitere deutsche Teams an.

Regatta - Ronja auf der dänischen Expressen Meisterschaft 2022 in Aarhus
Spi-Segeln vor dem Hafen von Aarhus (Foto: Aarhus Sejlklub)

Das Rennen, das wir gewannen

… war kein Rennen der Meisterschaft, sondern fand direkt auf unserer Anreise statt. Am Mittwochabend fuhr Ronja über die Kieler Förde nach Schilksee. Dort sollte sie am nächsten Tag gekrant werden. Auf dem Weg dorthin begegnete Ronja vielen „dicken Pötten“, die sich auf dem Weg zum Start des Blue Ribbon Cups machten. In diesem Jahr war das Ziel des Cups Aarhus.
Als Ronja dann bereits am Donnerstagnachmittag im Hafenbecken von Aarhus auf die schnellen Flitzer des Blue Ribbon Cups wartete, gab es einiges Staunen in den müden Augen der einlaufenden Segler. Natürlich verraten wir nicht, dass dieses rasante Manöver nur dank einer guten Anreise und einem unkomplizierten Kranvorgang bei unseren Gastgebern möglich war.

Das Rennen, das sich verspätete

Nach einem stärkenden Frühstück im Segelzentrum ging es auf die Bahn. Nicht nur 17 motiviere Expressen machten sich auf den Weg, auch 20 Spækhugger wollten den dänischen Meister ermitteln. Einige der Mannschaften waren so motiviert, dass sie unterwegs zum Paddel griffen. Denn der Wind war an diesem Vormittag nicht motiviert und ließ vor allem unsere Segel so richtig durchhängen. Die Windvorhersage rechnete frühestens am Nachmittag ab 14 Uhr mit segelbarem Wind. Wir fragten uns und ein anderes dänisches Boot, was wir denn nun draußen wollten. Die Antwort der Dänen: „We will wait outside.“

Regatta - Ronja auf der dänischen Expressen Meisterschaft 2022 in Aarhus
Flaute- rechts im Bild: Albin Express Ronja (Foto: Aarhus Sejlklub)

Ok, dann warten wir also draußen. Immerhin die motivierten Paddelcrews kamen rechtzeitig zum geplanten Startzeitpunkt am Startschiff an, nur um die Ringelsocke der Startverschiebung aus der Nähe zu sehen. Wir gesellten uns erst kurze Zeit später zu dem munteren Dümpeln dazu.

Am Nachmittag kam dann eine leichte Brise auf. Die Wettfahrtleitung maß nun fortlaufend den Wind. Doch so viel auch gemessen wurde, der notwendige Wind ließ noch etwas auf sich warten. Schlussendlich war es dann so weit. Testweise ging auf dem einen oder anderen Boot der Spi in die Luft. Die Anspannung in der Luft wurde als Wind spürbar und die Wettfahrtleitung hatte genug gemessen, um die erste Wettfahrt starten zu können. Wir legten eine erste solide Wettfahrt hin und fuhren auf den 8 Platz. Vor uns auf der 6 war Fräulein P. von Jan Brink und auf der 11 die Phoenix mit Kai Plassmeier.

Das letzte Rennen des Tages ging dann schon zurück zum „moleøl“ in den Hafen. Der automatische Übersetzer hielt dies noch für ein Maulwurfsbier. Doch dafür schmeckte es dann doch verdammt gut und war wohl auch fleischfrei.

Das Rennen, das keiner verstand

Am Samstagmorgen stärkten wir uns wieder mit einem wunderbar organisierten Frühstück. Das gab alles her, was man für eine guten Tag auf dem Wasser so braucht. Besonders gut aufgenommen wurde die notwendige Energie in Form von Teilchen. Dies waren wunderbar süßen Gepäckstücken, die uns gut bekamen.  Auch der Wind bekam Ronja gut und so ging es rechtzeitig los. Leider waren wir beim ersten Start dann etwas zu rechtzeitig mit einem Frühstart und mussten nochmal zurück. Das war wohl zu viel der Teilchenbeschleunigung. Am Ende machten wir noch zwei Plätze gut und machten den 15. Platz. Die nächste Wettfahrt lief besser und wir kamen einmal in dieser Serie vor der Fräulein P. auf dem 7. Platz ins Ziel.

Doch das nächste Rennen hatte es dann in sich. Der erste Kursteil war noch wie erwartet. Auf dem letzten Weg hoch zur Luv-Tonne brach der Wind zusammen und wir parkten in der Mitte. So weit, so gut, das hatten wir jetzt ja geübt. „Von links kommt wieder Wind auf.“, war dann tatsächlich die ersehnte Meldung kurze Zeit später. „Die ziehen den Spi hoch und fahren hoch zur Luv-Tonne.“, war dann der unerwartete Teil.  Kurze Zeit später kam dann der Wind auch bei uns an und wir mit halbem Wind zur Luv-Tonne und gingen dann am Wind auf den letzten Bahnschenkel.

Regatta - Ronja auf der dänischen Expressen Meisterschaft 2022 in Aarhus
Bergen der Fock nach Setzen des Spis (Foto: Aarhus Sejlklub)

Nach einer Umbaupause war dann alles wieder gerichtet und wir konnten noch eine versöhnliche letzte Wettfahrt segeln. Schlussendlich landeten wir auf dem 12. Platz, für die neu zusammengestellte Crew ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Phoenix landete auf Platz 5 und die Fräulein P. mit dem 3. Platz auf dem Treppchen. Für diesen 3. Platz erhielt Jan Brink unter anderem einen Windex. Auf diesen waren wir deutlich neidischer als auf die Platzierung. Denn bereits beim Mastlegen in Kiel, als auch beim Maststellen in Aarhus war uns jeweils ein Windex kaputt gegangen. Und wir befürchteten schon auf dem Rücktransport weiteren Verschleiß. Doch verdient ist verdient. Und so gratulieren wir auch der Explorer mit Søren Juel und Crew zur dänischen Meisterschaft und Jesper Nørbo Sørensen mit team-eXceed zum Vizemeister.

Am Sonntagabend im Heimathafen Kiel blicken wir nicht nur auf einen doch heilgeblieben Windex, sondern auch auf eine sehr gut organisierte Regatta, die auch an Land mit gutem Frühstück, schönen Tagesausklängen (mit Livemusik am Samstag) auftrumpfen konnte. Dafür einen herzlichen Dank den Gastgebern vom Aarhus Sejlklub.

PlatzierungBootPunktzahl
1Explorer15 Punkte
2team-eXceed15 Punkte
3Fräulein P.16 Punkte
4lskov & Partnere17 Punkte
5Phoenix17 Punkte
  
12Ronja39 Punkte
Platzierungen Top 5 + weitere deutsche Boote

von Frederike Nordmeier, Jessica Stiefken, Holger Rövenstahl, Steffen Neurath-Freitag

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